Ökumenische Diakoniestationen in Kronberg, Eschborn und Bad Homburg

PRESSE – INFORMATION

Zweckverband für Ökumenische Diakoniestationen im Dekanat Kronberg

Anfang 2019 wurde ein Zweckverband Ökumenischer Diakoniestationen im Dekanat Kronberg gegründet. Der Vorstandsvorsitzende, der Präses als Vorstandsmitglied der Dekanatssynode und der Geschäftsführer berichten im Interview über ihre Arbeit während ihrer Amtszeit, die für den Vorstand Anfang nächsten Jahres endet.

Ausgangspunkt für die Gründung des Zweckverbandes war, dass seinerzeit viele Stationen die gleichen finanziellen und personellen Probleme hatten“, erzählt Vorsitzender Dr. Herbert Wagschal. „Ich bin seit mehr als 30 Jahren im Vorstand der Diakoniestation Kronberg und die Arbeitsbelastung erfordert mehr Zeit und Kraft als früher. Die Aufgaben sind zu komplex geworden: neue Pflegegesetzte, IT, Verhandlungen mit den Krankenkassen. Um die ehrenamtlichen Vorstände zu entlasten und die Stationen für die Zukunft auszurichten, war eine professionelle Leitung nötig“. Daher wurde Stephan Bentz als Geschäftsführer des Zweckverbands eingestellt. Er war bereits zuvor beim Dekanat Kronberg in einem Projekt zur Förderung von Kooperationen zwischen den Diakoniestationen zuständig. Voran getrieben hatte dieses Projekt Präses Peter Ruf, der derzeit stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes ist.

Die Diakoniestationen sind historisch aus kleinen Stationen in den Kirchengemeinden entstanden. Die Pflegerinnen waren oft Diakonissen. Der kirchliche Bezug ging durch den Einsatz professioneller Pflegekräfte immer mehr verloren. Unsere Vision war es daher, die Pflege in den Kirchengemeinden als diakonischen Auftrag von Kirche zu erhalten. Als Leuchttürme. Die Menschen müssen merken, dass Kirchengemeinden dahinter stehen“, so Wagschal. Zwei Diakoniestationen haben sich dem Zweckverband angeschlossen: die Ökumenischen Diakoniestationen Eschborn-Schwalbach und Kronberg-Steinbach. „Wir haben optional festgelegt, dass der Zweckverband nach einer zweijährigen Konsolidierung erweitert werden kann. Wir sind demnach bereit, weitere Stationen aufzunehmen“, erzählt Peter Ruf, „zunächst sollte der Geschäftsführer die Chance haben, alles einzubringen, was wir für nötig halten. Das ist ihm auch gut gelungen. Wir wollten keine anonyme Trägergesellschaft, sondern es orts- und gemeindenah so organisieren, dass wir in unseren Kirchengemeinden und im Dekanat mit unserer Arbeit für Alte und Kranke auch wahrgenommen werden“.

Stephan Bentz ergänzt: „Es wurde deutlich, dass man diese Aufgaben in professionelle Hände geben musste. Aber die Verbindung zu den Kirchengemeinden, also insbesondere die regionale Nähe, muss erhalten bleiben. Und nach zwei Jahren kann man sagen, dass dies eingetreten ist. Die Kirchengemeinden sind mit den Stationen verbunden.“ Dass das Konzept aufgegangen ist, sieht auch Präses Ruf so: „Wir sind ein stabiles Unternehmen, das zukunftsorientiert arbeitet und überzeugt davon, dass es in dieser Konstellation weiterhin funktioniert. Darauf sind wir durchaus stolz. Die Geschäftsergebnisse tragen dem Rechnung. Das ist dem Engagement des Geschäftsführers Stephan Bentz und seinen Pflegeteams zu verdanken“.

Wir sind ein mittelständiges Unternehmen mit rund einhundert Mitarbeitenden, einem Personalbudget von knapp 2,9 Millionen Euro und vierzig Firmenfahrzeugen. Da gibt es einige wirtschaftliche Synergieeffekte. Wir erstellen einen gemeinsamen Wirtschaftsplan, ich kümmere mich zentral um die Verhandlungen mit den Kostenträgern und kann bei Investitionen aufgrund größerer Mengen besser verhandeln“, so Bentz. „Die Personalplanung mit allen arbeitsrechtlichen Themen liegt bei mir. Ebenso das Qualitätsmanagement, die Planung von Geschäftsprozessen und die Fuhrparkorganisation. Auf diese Weise werden die Pflegedienstleitungen entlastet und können sich um das operative Geschäft kümmern wie bisher – um die Einsatzplanung sowie die Beratung der Klienten und Angehörigen“. Die erhöhten Kapazitäten für Beratungsgespräche zeigen ihre Wirkung: In der Station Eschborn-Schwalbach konnte die Klientenzahl in fünf Jahren verdoppelt werden und auch in Steinbach hat sie erfreulich zugenommen. Ebenso die Intensivierung des Qualitätsmanagements: bei der Prüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen erzielen beide Stationen immer sehr gute Bewertungen. „Die Diakoniestationen wären nicht so wirtschaftlich stabil und handlungsfähig ohne diese Entlastung“, ergänzt Wagschal.

Auch die Mitarbeitenden profitieren vom Zweckverband“, so Bentz weiter, „wir können ihnen eine langfristige Sicherung ihrer Arbeitsplätze und mehr Tarifsicherheit bieten. Und durch das größere Einsatzgebiet eine wohnortnähere Tätigkeit“. Die Angebote der Diakoniestationen werden an den Bedarfen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort orientiert und weiter entwickelt. Diese seien, Bentz zufolge, je nach Kommune verschieden. „Wir sehen den Menschen voll umfänglich. Das Rundum-Angebot für Klienten nach dem Eschborner Vorbild der „haushaltsnahen Dienstleistungen (Hanah*S Dienste)“ haben wir daher auf Kronberg ausgeweitet“, erzählt Ruf, „es geht um eine ganzheitliche Versorgung. Deshalb gehört auch ambulante Hospizarbeit wie die von Betesda in Kronberg oder die aufsuchende Demenzarbeit zu unserem Portfolio“.

Anfang 2022 wird sich der Vorstand des Zweckverbands nach den Kirchenvorstandswahlen und der Konstitution der neuen Dekanatssynode neu aus ehrenamtlichen Mitgliedern zusammensetzen. Die Arbeit wird in bewährter Weise fortgesetzt – zum Vorteil der Kirchengemeinden.

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